Bellevue Entrepreneur Europe Small

Europäische Small und Mid Caps gaben im März gemessen am MSCI Europe Small Cap ex-UK 2.5% nach. Sie übertrafen damit europäische Large Caps (SXXR -3.8%) und der MSCI World (-4.6%). Damit markierte Q1 2025 die grösste vierteljährliche positive Performancelücke zwischen dem STOXX 600 und dem S&P 500 seit einem Jahrzehnt. Der März verlief turbulent, da die USA auf breiter Front Zölle verhängten. Anleger machten sich zunehmend Sorgen über ein mögliches US Stagflation-Szenario mit höherer Inflation und sehr schwachem Wirtschaftswachstum. Europa bekräftigte seine finanzpolitische Wende hin zu deutlich höheren Verteidigungsausgaben, während die neue deutsche Koalition die wichtige Reform der Schuldenbremse vorschlug, um höhere Verteidigungsausgaben sowie einen EUR 500 Mrd. schweren Infrastrukturfonds auf den Weg zu bringen. Erfreulicherweise stiegen europäische PMI zum 3. Monat in Folge (50.4 nach 50.2), angeführt vom verarbeitenden Gewerbe (26-Monats-Hoch von 48.7) und das erstmals seit zwei Jahren einen deutlichen Anstieg der Produktion (50.7). Auf Sektorebene schnitten Versorger (+6.0%), Finanzen (+1.5%) und Kommunikationsdienstleistungen (+1.5%) am besten ab, während Gesundheit (-7.7%), zyklische Konsumgüter (-7.6%) und Basiskonsumgüter (-3.4%) am meisten verloren.

Vor diesem Hintergrund büsste der Fonds 2.3% ein und übertraf seine Benchmark um 14 Bp (+142 Bp YTD).

Grösste Verlierer im März waren Do&Co (-24.9%), Metso (-10.9%) und LEG Immobilien (-18.3%). Do&Co litt unter den jüngsten zurückhaltenden Äusserungen von US-Fluggesellschaften. Sie liessen Ungewissheit um die Nachfrage bzw. Auslastung im Flugverkehr aufkommen, obwohl die schwache Entwicklung fast ausschliesslich Inlandsflüge und den Economy-Bereich betrifft, wo Do&Co wenig präsent ist. Nach einem Performanceplus von 22% seit Jahresanfang litt Metso unter Gewinnmitnahmen. Auftragseingänge im Anlagenbereich können unbeständig sein und bewegten sich zuletzt auf niedrigem Niveau, weshalb für das Q1 trotz steigender Gold- und Kupferpreise ein sequenzieller Volumenrückgang erwartet wird. LEG Immo litt ebenso wie der deutsche Immobiliensektor unter den schnell steigenden Zinsen nach der Ankündigung der neuen expansiven Fikalpolitik.

Die besten Performer im Berichtsmonat waren Grupo Catalana (+22.7%), Nordex (+11.0%) und Bankinter (+9.8%). Die spanische Versicherungsgesellschaft Grupo  Catalana profitierte von einem Buyout-Angebot der Gründerfamilie Serra. Sie bietet EUR 50 je Aktie, was einer Prämie von 29% auf den durchschnittlichen Börsenkurs seit Jahresbeginn entspricht. Wir schliessen weitere Preisverhandlungen nicht aus und sehen den fairen Kaufpreis näher an der Marke von EUR 60. Nordex setzte seinen Aufwärtstrend fort, unterstützt durch die Aussicht auf höhere Infrastrukturinvestitionen in Deutschland wo das Unternehmen einen Marktanteil von 30% hält. Angesichts der günstigeren Zinsaussichten («higher for longer»), einer steileren Renditekurve und eines positiven Wachstums des Kreditvolumens räumen wir spanischen Bankentiteln weiteres Aufwärtspotenzial ein. Unicaja und Bankinter profitieren weiterhin davon.

Das Makro- und Top-down-Narrativ dominieren weiterhin und die Märkte zeigen Nervosität  vor Trumps weiteren Zollankündigungen. Entgegen allen Erwartungen haben europäischen Aktien einen bemerkenswerter positiven Jahresstart erlebt und die US-Märkte deutlich übertroffen. Nach dem Trump-Put hat sich die Aufmerksamkeit auf die Merz-Bazooka und den neu entdeckten europäischen Fiskaloptimismus gerichtet. Nach jahrelangen Abflüssen, die mit dem Ukraine-Krieg begannen, kehrt Kapital nun nach Europa zurück. Das spiegelt sich noch nicht in den Kursen von Small und Mid Caps wider und die Bewertungen sind weiterhin attraktiv. Wir räumen europäischen Aktien dank ihres starken Risiko-Rendite-Profils weiter Potenzial für Outperformance ein. Zudem sind Value-Titel wieder gefragt und unsere diversifizierte Anlagestrategie macht sich in der Hinsicht bezahlt. Das US-Engagement unserer Portfoliobeteiligungen ist ebenso breit gefächert und diversifiziert, wobei ein Drittel der Positionen reine europäische «Local Champions» sind.