Bellevue Entrepreneur Switzerland (CH)

Schweizer Small und Mid Caps traten im November gemessen am SPIEX (-0.2%) auf der Stelle (SPI -0.3%). Die US-Wahl war das wichtigste Ereignis mit dem Sieg von Donald Trump und der Kontrolle der Republikaner über die beiden Kammern. US-Aktien erholten sich, wobei Small Caps (+10.2%) besser als Large Caps (S&P 500: +5.3%) abschnitten. Der EUR/USD fiel vorübergehend auf den tiefsten Stand seit 2022. Die Grosswetterlage für die Weltwirtschaft ist alles in allem nach wie vor positiv mit einer starken US-Konjunktur, gestützt durch eine gute Konsumentenstimmung. Der Flash PMI für die Eurozone fiel im Berichtsmonat auf 48.1 Punkte nach 50 im Oktober, wobei inzwischen sowohl Dienstleistungen als auch das verarbeitende Gewerbe schrumpfen. Der Schweizer PMI für das verarbeitende Gewerbe fiel im November auf 48.5 Punkte von 49.9 im Vormonat, während der Dienstleistungs-PMI zum zweiten Monat in Folge oberhalb der Wachstumsschwelle verharrte, und zwar bei 51.8 Zählern. Auf Sektorebene waren Kommunikationsdienstleistungen (+5.5%), Finanzen (+4.9%) und Immobilien (+4.4%) die besten Performer, während Nicht-Basiskonsumgüter (-7.6%), Grundstoffe (-7.2%) und IT (-5.8%) am meisten verloren.

Vor diesem Hintergrund büsste der Fonds -0.2% (CHF / A-Anteile) ein, in Einklang mit seiner Benchmark.

Die drei Top-Titel im Berichtsmonat waren Swissquote (+17.5%), Accelleron (+6.7%) und Galderma (+11.7%). Swissquote hat einen erfolgreichen One-Stop-Shop für Privatanleger aufgebaut, über den fast jeder Vermögenswert gehandelt werden kann. Sie war die erste Schweizer Bank, die 2017 Kryptowährungen einführte. Die Anlageklasse machte im Boomjahr 2021 22% der Handelserträge aus, gegenüber 11% in H1 2024. Der Trump-Wahlsieg hat Kryptowährungen auf neue Höchststände katapultiert. Die Aktien von Accelleron legten weiter zu. Der globale Anbieter von Hochleistungsturboladern für die Schifffahrts- und Energiebranche generiert 75% seiner Umsätze mit dem Aftermarket-Geschäft und profitiert von positiven Nachfragetrends in allen Endmärkten. Galderma wies für das Q3 ein solides Umsatzwachstum von 5.1% aus und das Management bestätigte die Jahresprognose. Galderma ist ein Pure-Play im Dermatologiebereich, das attraktives Wachstumspotenzial bei injizierbaren Produkten für die medizinische Ästhetik sowie weiteres Margensteigerungspotenzial bietet.

Grösste Verlierer im November waren Roche (-7.6%), Clariant (-11.5%) und Huber+Suhner (-8.0%). Wie viele Titel aus dem Gesundheitssektor litt auch Roche unter der Ungewissheit nach der Nominierung von Robert F. Kennedy Jr. zum Gesundheitsminister der USA. Im weiteren Monatsverlauf gab Roche bekannt, dass die SKYSCRAPER-01-Studie den co-primären Endpunkt nicht erreicht hat, was sich negativ auf die Bewertung auswirkte. Das Basler Unternehmen gab darüber hinaus die Übernahme der Biotechfirma Poseida Therapeutics für USD 1 Mrd. bekannt. Clariants Kapitalmarkttag hat der Aktie des Unternehmens keine neuen Impulse verleihen können. Huber+Suhner litt unter Gewinnmitnahmen nach einer starken Kursentwicklung und etwas geringeren Auftragseingängen als erwartet aufgrund des anhaltend schwachen Umfelds für die Transportsparte, wobei das Industriesegment weiterhin von einem positiven Umfeld im Luft-/Raumfahrt- sowie Verteidigungssektor profitiert. Das Unternehmen bestätigte sein für das Gesamtjahr in Aussicht gestelltes, positives organisches Wachstum und die prognostizierte Margensteigerung von 40 bis 90 Basispunkten.

Nach der SNB wird erwartet, dass die EZB als nächste die Zinsen senkt, möglicherweise sogar noch vor dem Fed. Die Europäische Zentralbank befindet sich gegenüber dem Fed in einer weniger verzwickten Lage. Die Konjunkturzyklen in den USA und Europa haben sich in den vergangenen 6-12 Monaten deutlich voneinander entkoppelt, und während die Wachstumserwartungen in den USA steigen, verhält es sich in Deutschland und grossen Teilen Europas genau umgekehrt. Positiv für Europa und die Schweiz wirkt sich zudem die Entwicklung in China aus. Die wirtschaftliche Dynamik scheint weniger fragil und wir haben einige positive Makrodaten gesehen. Der allgemeine chinesische Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe stieg im März auf 51.1 und verzeichnete damit den fünften Monat in Folge ein Wachstum der Produktionstätigkeit. Auch Kupfer erreichte ein 11-Monats-Hoch. Dies sollte auch Schweizer Firmen und vor allem Industrieunternehmen zugutekommen.